FahrzeugeBestandsentwicklung TriebfahrzeugeDie folgenden Beschreibungen beschränken sich auf die schmalspurigen Dampfloks. Die normalspurigen Dampfloks der NWE werden nicht aufgeführt. Loks „Gernrode“, „Selke“, …
Für die Betriebsaufnahme kaufte die Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn AG (GHE) 1887 bei der Maschinenfabrik Henschel & Sohn in Kassel drei Naßdampflokomotiven (C n2t, K33.8). Diese erhielten die Namen „Gernrode“, „Selke“ und „Harzgerode“. Da sich die Loks gut bewährten beschaffte die GHE 1888 die baugleiche Lok „Güntersberge“ sowie 1890 die Loks „Alexisbad“ und „Hasselfelde“. Von diesen sechs Loks wurden 1946 fünf Loks als Reparation in die Sowjetunion transportiert. Durch einige Umstände wurde die Lok „Gernrode“ als einzige Lok der GHE nicht abtransportiert. Loks NWE 1 bis NWE 3
Um die Loks bereits als Bauzugloks nutzen zu können, bestellte die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn AG (NWE) bei der Maschinenfabrik in Güstrow Anfang 1896 drei zweiachsige Loks (B n2t), welche Ende des Jahres geliefert wurden. Sie erhielten die Nummern NWE 1 bis NWE 3. Nach Abschluss des Streckenaufbaus kamen die kleinen Loks im Rangierbetrieb und zur Bedienung der Anschlüsse mit Rollbockzügen in Wernigerode und Nordhausen zum Einsatz. Loks NWE 11 bis NWE 22Zwischen 1897 und 1901 beschaffte die NWE von der Maschinenfabrik Arnold Jung in Jungental neun Loks und von der Maschinenfabrik Güstrow drei Loks der Bauart Mallet. Sie erhielten die Nummern NWE 11 bis NWE 22. Diese Mallet-Loks (B'B n4vt) erwiesen sich als sehr geeignet für die steigungs- und bogenreichen Strecken. Lok „Anhalt“, …
Aufgrund der positiven Erfahrungen der NWE kaufte auch die GHE 1905 von der Lokomotivfabrik Borsig drei Loks der Bauart Mallet (B'B n4vt). Sie wurden mit den Namen der von der Selketalbahn befahrenen Länder „Anhalt“, „Braunschweig“ und „Preußen“ versehen. Loks NWE 31 und NWE 32Um die aus den Jahren 1897 bis 1901 stammenden Mallet-Loks NWE 11 bis NWE 22 durch leistungsstärkere Loks ersetzen zu können, wurden 1909 die Loks NWE 31 und 32 von Orenstein & Koppel (O&K) gekauft. Es handelte sich ebenfalls um Loks der Bauart Mallet aber mit je drei Achsen pro Triebwerk (C'C n4vt). Die beiden Loks bewährten sich zunächst gut. Durch Vernachlässigung von Loks und Oberbau während des I. Weltkrieges verschlechterten sich die Laufeigenschaften der Maschinen akut. Nach einem Unfall mit Lok 32 bei einer Leerfahrt im Dezember 1920 wurden die NWE 31 und 32 zunächst abgestellt und nach Aufarbeitung im Jahr 1921 an eine Zinngrube in Bolivien verkauft. Lok GHE 20
Für den gestiegenen Güterverkehr kaufte die GHE 1914 eine vierachsige Lok (O&K 1910, Dn2t) von den Ruhr-Lippe Kleinbahnen. Sie erhielt die Bahnnnummer GHE 20 und wegen ihrer Zugkraft den Spitznamen „Bulle“. Die Lok wurde 1946 als Reparationsgut in die Sowjetunion transportiert. Loks NWE 41 und NWE 42Um das durch Abgabe der sechs Mallet-Loks an die Heeresfeldbahnen (HFB) entstandene Loch im Lokbestand zu stopfen, kaufte die NWE 1915 zwei ursprünglich von den HFB bestellte sechsachsige Loks (Henschel & Sohn Kassel 1913, 1'D1' n2t). Sie erhielten die Nummern NWE 41 und 42. Die für den Oberbau zu schweren Steifrahmenloks bewährten sich nicht auf den bogenreichen Strecken. Daher hat man die zwei Maschinen bereits 1917 an die Lübeck-Büchener Eisenbahn (LBE) verkauft, wo sie auf Normalspur umgebaut wurden. Lok NWE 6Auf einer speziell errichteten Strecke bei Drei Annen Hohne testete das Würtembergische Eisenbahnregiment der HFB 1914 zwei Loks, die sich nur durch die Ausführung als Heißdampflok und als Naßdampflok unterschieden. Die NWE konnte 1917 die Heißdampflok erwerben. Sie erhielt die Nummer NWE 6. Die Maschine kam vorwiegend für den Rollbockverkehr in Wernigerode und Nordhausen zum Einsatz. Lok NWE 41IIÜber das Reichsverwertungsamt konnte die NWE 1920 eine von den HFB bei der Maschinenfabrik Karlsruhe bestellte Mallet-Lok (B'B n4vt, Baujahr 1918) erwerben. Die Maschine erhielt in Zweitbelegung („II“) die Nummer NWE 41II. Lok NWE 7
Bei der Lok NWE 7 handelt es sich um die Naßdampflok, welche zusammen mit der späteren NWE 6 von den HFB 1914 bei Drei Annen Hohne getestet wurde. Die Naßdampflok erwarb zunächst die Nassauischen Kleinbahnen AG. Da die Lok bei den Nassauischen Kleinbahnen kaum zum Einsatz kam, weil sie wegen des schlechten Oberbaus häufig entgleiste, wurde sie 1920 an die NWE verkauft. Als Lok NWE 7 diente sie vorwiegend dem Rollbockverkehr. Lok NWE 51 und NWE 52
Im Jahr 1922 und im Jahr 1923 lieferte die Firma Borsig je eine Lok der Achsfolge (1'B)'(B1') (Mallet) an die NWE. Obwohl die als NWE 51 und 52 nummerierten Loks nicht die erwarteten Leistungen brachten und sehr störanfällig waren, wurden sie wegen ihrer Zugkraft besonders auf der Brockenbahn eingesetzt. Lok GHE 21 und GHE 22
Nachdem sich gegen Ende der 1920er Jahre die wirtschaftliche Lage besserte, beschaffte die GHE im Jahr 1928 von Orenstein & Koppel zwei fünfachsige Loks (E h2t). Durch ihren Luttermöller-Antrieb (Antrieb der Endachsen über Zahnrad) bewährten sich die Steifrahmenloks recht gut auf der bogenreichen Selketalbahn. Lok NWE 21IIAnalog zu den Einheitsloks der DRG wollte die NWE Dampfloks nach einem einheitlichen Typenprogramm beschaffen. Durch Beginn des II. Weltkrieges kam es 1939 lediglich zur Auslieferung des Prototyps mit der Achsfolge 1'C1' durch Krupp. Die Einzelgängerin erhielt in Zweitbelegung die Nummer NWE 21II. Loks NWE 71 und NWE 72
Da nach Ende des II. Weltkriegs ein Neubau von Loks aussichtslos erschien, sah sich die NWE nach gebrauchten Loks um. Auf der 1945 wegen der innerdeutschen Grenze stillgelegten Strecke Hildburghausen – Heldburg – Friedrichshall (Thüringen) fand man zwei aus Frankreich stammende Loks (Schneider & Cie., 1890, C1' n2t, K34.6). Diese erwarb die NWE 1946 trotz des Alters und des nicht betriebsfähigen Zustands. Loks 99 5001 und 99 5201
Nach Einstellung des Rollbockverkehrs und Stilllegung der Spremberger Stadtbahn zum 31.12.1956 übernahm die DR die Loks Nr. 11 und 12. Im Februar 1957 erhielten die beiden Loks eine Hauptuntersuchung (einschließlich Umbauten) im Raw Görlitz. Lok 11 (Borsig 1925, B2ht) erhielt in Zweitbesetzung die Nummer 99 5001. Lok 12 (O&K 1938, Bn2t) erhielt die Nummer 99 5201. Loks der Baureihe 9923-24Schon im Herbst 1950 erhielt das Werk LKM den Auftrag zur Konstruktion einer Neubau-Dampflok für die 1000 mm-Schmalspurbahnen der DR. Durch differierende Auffassungen seitens Hersteller und der Abteilung Maschinenwirtschaft der DR wurde erst im Dezember 1954 die erste Lok der Baureihe 9923-24 fertiggestellt. Bis die neuen Loks zuverlässig im Zugverkehr fuhren, waren einige konstruktive Änderungen und die Verstärkung des Oberbaus notwendig. Lok der Baureihe 9922Für die Meterspurstrecke Eisfeld – Schönbrunn in Thüringen beschaffte die DRG bei der Berliner Maschinenbau AG 1931 drei „Einheitsloks“ der Baureihe 9922 (Loks 99 221 bis 99 223). Während die Loks 99 221 und 99 223 im Jahr 1944 nach Norwegen gebracht wurden, verblieb die 99 222 bis 1966 auf ihrer Stammstrecke. Nach Einbau einer Saugluftbremse und weiterer Anpassungen durch das Raw Görlitz setzte die DR seit 1967 Lok 99 222 auf der Harzquerbahn ein. |
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