Fahrzeuge

Dampflok-Baureihen u. Nummern
Lok 99 5906 (NWE 41)

Kennzeichnung von Loks zur Länderbahnzeit

  
Lok HEGEL
Lok der K.S.Sts.E.B. mit Namen "Hegel" und Betriebsnummer "1431" beschriftet
Foto: Klaus Gottschling   Vergrößern
 
Wie schon bei Schiffen praktiziert gaben die Bahnverwaltungen ihren Lokomotiven zur Unterscheidung meist Namen (Namen berühmter Persönlichkeiten, geografische Namen). Die Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn AG (GHE) benannte beispielsweise ihre Dampfloks nach Orten ("Gernrode", "Harzgerode", ...), nach dem Fluss "Selke", und nach Ländern ("Anhalt", "Braunschweig", "Preußen"). Mit dem Wachsen des Lokbestands fand man kaum noch geeignete, unverfängliche Namen. Durch Zusammenschluss von Bahnen gab es mehrere Loks mit dem selben Namen. Lokomotiven mussten dann umbenannt werden. Daher wurden den Dampflokomotiven in der Regel nur noch Nummern vergeben. Die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn AG (NWE) gab von Anfang an ihren Loks Nummern. Die Zuordnung der Nummern erfolgte häufig fortlaufend und unabhängig vom Typ der Lok.
Um die vielen Lokomotiven wenigstens nach dem Typ unterscheiden zu können, entwickelten die Bahnverwaltungen verschiedene Schemas zur Einteilung in Gattungen, Typen, Klassen, Reihen oder Serien. Die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen (K.Sächs.Sts.E.B.) benutzten römische Ziffern ergänzt mit Buchstaben (z.B. "H VII T"). Die Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung benutzte Großbuchstaben als Gattungszeichen und arabische Ziffern (z.B. "T3").
Die Loknummern nennt man bei Privatbahnen "Bahnnummern" bzw. bei Staatsbahnen "Betriebsnummern".
Da mitunter die Nummern nach Ausscheiden einiger Loks in den Folgejahren neu vergeben wurden, trugen einige Loks zu verschiedenen Zeiten verschiedene Nummern bzw. eine Lok erhielt in Zweitbelegung (II) oder Drittbelegung (III) die Nummer einer nicht mehr vorhandenen Lok.
 

Nummernschema der Reichsbahn-Gesellschaft

  
"Einheitslok" 99 222  - 8,8/65,8 KB
Lok 99 222 im Bahnhof Brocken
Foto: Klaus Gottschling
Vergrößern 65,8 KB
 
Durch die Auswirkungen des I. Weltkrieges gelngten zahlreiche Loks und Wagen in Gebiete fern ihrer ursprünglichen Herkunft. Das wurde durch die notwendige Umverteilung als Folge der Reparationen (Abgabe von ca. 5 000 Loks an Frankreich) verstärkt. Die in den neuen Einsatzgebieten unbekannten Kennzeichnungen waren hinderlich für den Betrieb und die Unterhaltung der Lokomotiven. So erwuchs die Forderung nach einem einheitlichen System der Klassifizierung und Nummerierung deutscher Lokomotiven. Aus Vertretern der Staatsbahnen, der Versuchsanstalten, des Eisenbahn-Zentralamtes (EZA) und des Reichs­verkehrs­ministerium wurde der "Ausschuß für Lokomotiven" gebildet. Als die einzelnen Länderbahnen per Staatsvertrag im April 1920 zu den Deutschen Reichseisenbahnen (ab 1921 "Deutsche Reichsbahn - DR" benannt) zusammengeschlossen wurden, umfasste der Lokbestand rund 20 000 Dampfloks mit etwa 350 verschiedenen Typen (siehe "Epoche II" / Thomas Noßke). Während mehrfach Loks mit selben Namen/ selber Nummer vorhanden waren, existierten viele verschiedene Schemas zur Kennzeichnung der Gattungen. Das war ungünstig für die Bestandsübersicht, den Betrieb und die Instandhaltung. Ein neues Schema zur Kennzeichnung/ Klassifizierung der Lokomotiven musste her.
Die Komplexität des Vorhabens bewirkte, dass nach mehreren Entwürfen der Lokomotivausschuß erst 1920 einen ersten, vorläufigen Umzeichnungsplan der DR vorlegte. Dieser Plan sah 99 Baureihen vor, in welche die Loks in Abhängigkeit von ihrem Haupteinsatzzweck (Schnellzug-, Personenzug-, Güterzuglok) und Treibraddurchmesser eingeordnet werden sollten.
Der erste Entwurf eines Nummernschemas berücksichtigte nur unzureichend künftige Fahrzeugentwicklungen. Deshalb wurde 1923 ein zweiter, vorläufiger Umzeichnungsplan aufgestellt. Dieser sah wieder 99 Baureihen vor, die nur noch vom Haupteinsatzzweck abgeleitet waren. Der so genannten auf der Baureihe basierenden Stammnummer sollte mit geringem Leerraum eine drei- bis vierstellige Ordnungsnummer folgen. Die erste bis ggf. dritte Stelle der Ordnungsnummer wurde zur weiteren Unterteilung (Gattung, Herkunft) der zu einer Baureihe zusammengefassten Lok-Typen herangezogen. Ordnungsnummern ab 7001 sollten in absehbarer Zeit auszumusternde Loks kennzeichnen. Dadurch wurden für eine Baureihe nicht alle 9999 möglichen Ordnungsnummern ausgeschöpft. Nach dem zweiten, vorläufigen Umzeichnungsplan wurden nur einige neu gebaute Loks beschriftet.
Nach nochmaligem Überarbeiten entstand 1925 der dritte, endgültige Umzeichnungsplan. Damit neue Loks klar von den alten Länderbahnloks zu unterscheiden sind, sah der Lokomotivausschuß bei den Baureihen 01 bis 89 eine Zweiteilung vor.
Die im Laufe der ab Herbst 1925 vorgenommenen Umzeichnung gewonnenen Erkenntnisse und Anpassungen wurden 1926 in den "Richtlinien für die Umzeichnung der Reichsbahn-Dampflokomotiven" zusammengefasst.

Baureihen gemäß endgültigem Umzeichnungsplan der DRG von 1925
Baureihen Hauptverwendungszweck Gattungs­zeichen
01 – 09 Schnellzuglokomotiven mit Schlepptender (Einheitsbauart) S
10 – 19 Schnellzuglokomotiven mit Schlepptender (Länderbahnbauart) S
20 – 29 Personenzuglokomotiven mit Schlepptender (Einheitsbauart) P
30 – 39 Personenzuglokomotiven mit Schlepptender (Länderbahnbauart) P
40 – 49 Güterzuglokomotiven mit Schlepptender (Einheitsbauart) G
50 – 591) Güterzuglokomotiven mit Schlepptender (Länderbahnbauart) G
60 – 692) Personenzugtenderlokomotiven (Einheitsbauart) Pt (St)
70 – 79 Personenzugtenderlokomotiven (Länderbahnbauart) Pt
80 – 89 Güterzugtenderlokomotiven (Einheitsbauart) Gt
90 – 96 Güterzugtenderlokomotiven (Länderbahnbauart) Gt
97 Zahnradlokomotiven in Regelspur Z
98 Lokalbahnlokomotiven3) (Länderbauart) L
99 Schmalspurlokomotiven
Zahnradloks in Schmalspur
K4)
Kz4)
1)   Später wurden in diese Baureihen auch Neubauten wie die BR 50 und die BR 52 eingeordnet.
2) Da für Schnellzugtenderloks keine Baureihen vorgesehen waren, wurden diese als BR 60 und BR 61 eingeordnet.
3) Der Begriff "Lokalbahnlokomotiven" ist irreführend, da in Wirklichkeit nicht Loks privater Kleinbahnen bzw. Lokalbahnen sondern territorial eingegrenzt eingesetzte Loks gemeint waren.
4) Da das Gattungszeichen "S" bereits vergeben war, wählte man für Schmalspurloks das "K" (K = Kleinspur). Die Auslegung "K = Kleinbahn" ist falsch, da es auch Kleinbahnen in Normalspur gab und die Kleinbahnen in Preußen nicht Bestandteil der DRG waren.
5) Zahnradlokomotiven in Schmalspur waren zunächst nicht im Kennzeichnungssystem vorgesehen. Das Gattungszeichen "Kz" wurde daher erst später eingeführt.

Zur Unterscheidung nach Spurweite, Herkunft und Serie von Schmalspurdampfloks wurden die ersten zwei Ziffern der dreistelligen Ordnungsnummer herangezogen. Zusammen mit der Stammnummer "99" entstanden die Unterbaureihen – beginnend mit den ehemaligen Länderbahnloks. Zur baldigen Ausmusterung vorgesehene Schmalspurloks erhielten vierstellige Ordnungsnummern ab 7101 (Unterbaureihen ab 99710).

Baureihen von Schmalspurdampfloks der DRG
Baureihen-Bereich Spurweite
9900 – 9929 1000 mm
9930 – 9939 900 mm
9940 – 9949 785 mm
9950 – 9979 750 mm

Schmalspurloks mit 600 mm Spurweite sah man nicht vor.

Bis auf die durch neue Entwicklungen erforderliche Anpassungen wurde das Nummernschema nach dem Richtlinien für die Umzeichnung der Reichsbahn-Dampflokomotiven über viele Jahre beibehalten. Bei der Umsetzung wurden jedoch auch Fehler gemacht, die zu Abweichungen vom Schema führten.

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Nummernschema der Deutschen Reichsbahn
für übernommene Privatbahnloks

  
99 5902 am Kohlekran - 9,6/73,6 KB
Lok 99 5902 - ehemals Lok NWE 12III
Foto: Klaus Gottschling  Vergrößern 73,6 KB
 
Durch die Verstaatlichung zahlreicher Privatbahnen kamen viele Dampfloks in den Bestand der Deutschen Reichsbahn. Für die einheitliche Verwaltung des Bestandes, mussten diese Maschinen eine DR-Nummer erhalten. Dazu wurde am 12 Dezember 1949 ein entsprechender Nummernplan ("Umzeichnungsplan für die von den nichtreichsbahneigenen Eisenbahnen des öffentlichen Verkehrs in der sowjetischen Besatzungszone übernommenen Dampflokomotiven, Normal- und Schmalspur") festgelegt.
Normalspurloks wurden in die entsprechenden Baureihen (abhängig von der Achsfolge) eingeordnet und mit Ordnungsnummern ab 5000 versehen. Die ersten beiden Ziffern der Ordnungsnummer entsprachen 50 + mittlere Achsmasse in Tonnen. Die letzten beiden Ziffern deuten auf die Dampfart (01 – 75 Nassdamp; 76 – 99 Heißdampf) hin. (Beispiel: Lok 89 6009 = Achsfolge C, rund 10 t Achsmasse, Nassdampf),
Schmalspurloks kamen zwangsläufig zur Baureihe 99. Sie erhielten vierstellige Ordnungsnummern. Die erste Ziffer wurde von der Spurweite abgeleitet. Die zweite Ziffer gab die Achsfahrmasse in Tonnen an. Bei 10 t Achsmasse wurde der um "1" erhöhten ersten Ziffer eine "0" und bei 11 t eine "1" nachgestellt. Die dritte Ziffer nutzte man (nicht immer konsequent1)) zur Unterteilung der verschiedenen Typen mit gleicher Achsmasse. Die vierte Ziffer diente als laufende Nummer.


1)   Die Lok NWE 41II wurde zum Beispiel zusammen mit den Loks 99 5901 bis 99 5905 in die Baureihe 99590 eingegliedert, obwohl sie sich vom Baujahr, einigen technischen Details und Abmessungen deutlich von den anderen Loks unterscheidet.

Baureihen von Schmalspurdampfloks ehemaliger Privatbahnen
nach Verstaatlichung und Übernahme durch die DR
Baureihen-Bereich Spurweite ehemalige Privatbahnen
99300 – 99399 600 mm Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahnen (MPSB)
Waldeisenbahn Muskau (WEM)
99400 – 99499 750 mm Rügensche Kleinbahnen AG (RüKB)
Prignitzer Kreiskleinbahnen
Kleinbahnen des Kreises Jericho (KJ I, KJ II
Truebahn (TB)
Jüterbog-Luckenwalder Kreiskleinbahnen (JLKB)
...
99500 – 99619 1000 mm Spremberger Stadtbahn
Spreewaldbahn
Franzburger Kreisbahnen (FKB)
Industriebahn Halle/Saale
Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn AG (GHE)
Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn AG (NWE)
Die zweite Ordnungsziffer kennzeichnete die mittlere Achsfahrmasse der angetriebenen Achsen in Tonnen
(8 = 8 t, 9 = 9 t, 0 = 10 t, 1 = 11 t)
Die dritte Ordnungsziffer diente zur weiteren Unterteilung von Loks mit gleicher Achsfahrmasse. Die mit 01 bis 50 endenden Ordnungsnummern waren für Tenderloks und die mit 51 bis 99 endenden Ordnungsnummern für Loks mit Schlepptender vorgesehen.
Beispiel: Lok 4 der Jüterbog-Luckenwalder Kreiskleinbahnen erhielt die Nummer 99 4652 = 750 mm Spurweite, 6 t Achsfahrmasse, mit Schlepptender

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Nummernschema nach Einführung der EDV-Nummern

Umzeichnungsplan der Deutschen Bundesbahn

Die Deutsche Bundesbahn (DB) setzte am 1. Januar 1968 ihr EDV-gerechtes Nummernschema in Kraft. Es besteht für alle Triebfahrzeuge einheitlich aus einer dreistelligen Stammnummer, einer dreistelligen Ordnungsnummer und einer Selbstkontrollziffer. Bei Dampflokomotiven wurde außer der Baureihe 01.10 ein "0" vor die ursprüngliche Stammnummer gesetzt. Um Bauartunterschiede kenntlich zu machen, wurden neue Baureihennummern eingeführt (z.B. BR 44 Öl wurde BR 043, BR 50.30-31 wurde BR 053). Loks die eine vierstellige Ordnungsnummer besaßen, erhielten sowohl eine neue Baureihennummer als auch eine neue Ordnungsnummer.
Schmalspurdampfloks wurden nur zwei umgezeichnet: 99 633 => 099 633 und 99 651 => 099 651.
 

EDV-Nummernschema der Deutschen Reichsbahn

  
Lok 99243 - 10,7/77,8 KB
Lok 99 243 mit EDV-Nummer 99 7243–0
Foto: Klaus Gottschling   Vergrößern
 
Die Deutsche Reichsbahn (DR) wollte bei Dampfloks die Stammnummern und Ordnungsnummern weitestgehend beibehalten. Ihr ab 1. Juli 1970 gültiges Nummernschema für Triebfahrzeuge beinhaltete sechs Ziffern für Stammnummer und Ordnungsnummer sowie eine Selbstkontrollziffer. Aus dreistelligen Ordnungsnummern wurden durch Voranstellen einer Ziffer von "1" bis "8" die vierstelligen Ordnungsnummern. Bei Normalspurloks nutzte man die Nummern zur Kennzeichnung von Bauartunterschieden oder der Herkunft. Loks mit Ölfeuerung erhielten eine mit der Ziffer "0" beginnende Ordnungsnummer. Mit der "9" wurden Kohlenstaubloks gekennzeichnet. Durch diese Angabe der Feuerungsart mussten im Einzelfall Ordnungsnummern geändert werden, z.B. Lok 44 1195 => 44 0194, da schon 44 195 => 44 0195. Unbeachtet der geänderten Ordnungsnummern behielt die DR Baureihengruppen (Kennzeichnung der Unterbaureihen) im Wesentlichen bei. Die Loks 01 1506 (ex 01 506) und 01 0509 (ex. 01 509) gehörten weiterhin der gemeinsamen BR 01.5 an.
Mit "1" beginnende Stammnummern dienten ab 1970 zur Kennzeichnung von Diesel-Tfz und die "2" für Fahrzeuge der Elektro-Traktion. Daher mussten den Loks von mit diesen Ziffern beginnenden Baureihen neue Baureihennummern/ Stammnummern zugeordnet werden.
 
Änderung der Baureihennumer
bei Dampfloks der DR ab 01.07.1970
Baureihen alt Baureihen neu
18 02
19 04
22 39
23 35
24 37
     
Kennzeichnung der Feuerungsart
bei Dampfloks der Normalspur
durch erste Ziffer der Ordnungsnummer
erste Ziffer Feuerungsart
0 Ölhauptfeuerung
1 – 8 Rostfeuerung
9 Kohlenstaubfeuerung

Auch bei den Schmalspurloks der DR blieben trotz Umzeichnung die Baureihengruppen/ Unterbaureihen unverändert. Deshalb ist es falsch – wie leider sogar in der Fachliteratur praktiziert – aus den BR 99.22 und 99.23–24 eine einzige BR 99.72, aus der BR 99.23–24 eine BR 99.723 oder aus der BR 99.590 eine BR 99.59 zu machen. Von den vierstelligen Ordnungsnummern ist die erste Ziffer bei der Ableitung der Unterbaureihe zu ignorieren, wenn es sich um die Ziffern 0, 1, 2 oder 7 handelt.
Da die ehemaligen Privatbahnloks bereits vierstellige Ordnungsnummern besaßen, musste lediglich die Selbstkontrollziffer ergänzt werden. Somit betraf die Umzeichnung hauptsächlich die von der DRG/ DR selbst angeschafften Maschinen. Obwohl die dreistellige Ordnungsnummer bereits mit der ersten Ziffer eine Kennzeichnung der Spurweite enthielt (siehe Nummernschema der Reichsbahn-Gesellschaft - DRG) wurde der Ordnungsnummer eine weitere Ziffer zur Kennzeichnung der Spurweite vorangestellt (1 => 750 mm; 2 => 900 mm; 7 => 1000 mm). So entstanden aus der Lok 99 608 mit 750 mm Spurweite (sächsischen Gattung IV K) Lok 99 1608 und aus der DR-Neubaulok 99 243 für 1000 mm Spurweite die Lok 99 7243. Zusammen mit dem Umzeichnungsplan von 1949 (siehe Nummernschema der Deutschen Reichsbahn für übernommene Privatbahnloks) ergab sich folgende Zuordnung von Ordnungsnummern und Spurweite:

Zuordnung von Ordnungsnummern und Spurweite
bei Schmalspurdampfloks der DR ab 1970
Ordnungsnummern Spurweite Herkunft
1000 – 1999 750 mm DRG/DR
2000 – 2999 900 mm DRG/DR
3000 – 3999 600 mm Privatbahnen
4000 – 4999 750 mm Privatbahnen
5000 – 6999 1000 mm Privatbahnen
7000 – 7999 1000 mm DRG/DR

Ende der 1970er Jahre wurden die Schmalspurdampfloks der BR 99.23–24 auf Ölhauptfeuerung umgerüstet. Bis zum Rückbau auf Rostfeuerung zu Beginn der 1980er Jahre trugen die Loks wie bei der Dampfloks der Regelspur statt der "7" eine "0" als erste Ziffer der Ordnungsnummer. Aus Lok 99 7242 wurde zeitweilig Lok 99 0242.

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Nummernschema der DR ab 1992

Nach der politischen Wende in Deutschland kamen zunehmend Triebfahrzeuge der Deutschen Reichsbahn zu Triebfahrzeugeinsatzstellen der Deutschen Bundesbahn, um die durch fehlende Erneuerung in den 1980er Jahren entstandenen Lücken im Fahrzeugbestand bezüglich einiger Traktionsaufgaben zu schließen. Auch mit Blick auf die Gründung der Deutschen Bahn AG wurde die Angleichung des Nummernschemas der DR an das der DB festgelegt. So trat am 01.01.1992 ein entsprechender Umzeichnungsplan in Kraft.
Dampflokomotiven der Regelspur – ausgenommen die Museumsloks – bekamen eine "0" vor die Stammnummer. Dafür wurde die erste Stelle der Ordnungsnummer gestrichen.
Museumsdampfloks der Regelspur erhielten verwaltungstechnisch die Stammnummer "088" und eine aus der ursprünglichen Baureihe abgeleitete Ordnungsnummer (z.B. Lok 89 6009 => 088 897).
Schmalspurloks erhielten die Stammnummer "099". Die erste Ziffer der vollkommen neuen Ordnungsnummern entspricht der ersten Ziffer der Spurweite (7 => 750 mm; 1 => 1000 mm usw.) Mit den übrigen zwei Ziffern wurden die Loks der selben Spurweite durchnummeriert. Nicht immer begann man für jede Unterbaureihe eine neue Zehnergruppe. Da sich aus diesen Betriebsnummern nur mit genauer Kenntnis des Umzeichnungsplans Rückschlüsse auf die ursprüngliche Nummer ziehen lassen (beispielsweise wurde aus Lok 99 5906 die 099 113), sind diese Loknummern bei Eisenbahnfreunden nicht beliebt.
1992 liefen bereits Bestrebungen zur Privatisierung der Harzer Schmalspurbahnen (HSSB). So blieb den Harzer Schmalspurloks die Umbeschilderung erspart. Die neuen Nummern wurden lediglich im Führerhaus angeschrieben. Die zum Zeitpunkt der Umzeichnung abgestellte Lok 99 6102 ("Fiffi") fehlte in dem Plan.

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Nummernschema der HSB

Als die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) am 1. Februar 1993 von der Deutschen Reichsbahn Strecken, Fahrzeuge, Hochbauten, einen Teil des Personals u.a. übernahm, wurden lediglich die Eigentumsanschriften an den Fahrzeugen erneuert und die übrigen Beschriftungen/ Schilder beibehalten. Damit die Befestigungslöcher stimmen und das äußere Erscheinungsbild nicht durch zu lange Eigentumsschilder gestört wird, steht auf den Schildern statt der Eigentümerangabe "Harzer Schmalspurbahnen GmbH" nur "Harzer Schmalspurbahnen". Das ist sicher eine Ursache dafür, weshalb viele Textautoren in nachlässiger Weise bei Erwähnung des Eisenbahnunternehmens das Kürzel "GmbH" weglassen.
Zum 01.02.1993 waren die meisten Fahrzeuge gemäß von 1970 bis 1991 gültigem Nummernschema der DR beschriftet/ beschildert. Die drei Malletloks 99 5901 bis 99 5903 und Lok 99 6001 trugen die Privatbahnnummern NWE 11, 12, 13 und 21 sowie die nicht historisch korrekte grüne Farbgebung. Im Rahmen von Hauptuntersuchungen erhielten die Loks 99 5901 (1998), 99 5902 (2000) und 99 6001 (1995) Reichsbahnnummern und dazu passende rot/schwarze Farbgebung.
Lok 99 7222 ließ die HSB wieder mit ihrem typischen Oberflächenvorwärmer an Stelle des für die "Neubaulok" typischen Mischvorwärmers ausrüsten. Sie kommt seit dem mit den Schildern der bis 1970 gültigen Betriebsnummer 99 222 zum Einsatz.
Anlässlich von Sonderfahrten fahren die Dampfloks zum Teil regelmäßig mit den vor 1970 üblichen Lokschildern.

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