FahrzeugeBaureihen der Diesel-Tfz |
Nummernschema bei Privatbahnen |
Vor Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn gab es zumindest bei den Schmalspurbahnen im Harz keine Diesellokomotiven. Die Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn AG (GHE) hatte statt eines weiteren Trienwagens einen Kraftomnibus beschafft. So blieb es bei den einem Dieseltriebwagen. Die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn AG (NWE) beschaffte drei dieselelektrische Triebwagen. Wie bei vielen anderen Privatbahnen erhielten die Triebwagen als Bajmmummer ein "T" und eine fortlaufende Nummer. Um Verwechslungen zu vermeiden, wird bei der Nennung der Triebwagen die Abkürzung der Privatbahn der Bahnnummer vorangestellt (Beispiele: Triebwagen NWE T1, NWE T3, GHE T1).
Nummernschema der DRG |
Bis 1930 existierte lediglich ein provisorisches System zur Kennzeichnung von Lokomotiven mit Verbrennungsmotor. Die Loknummern setzten sich aus dem Buchstaben "V" und ohne Abstand vier Ziffern zusammen. Die ersten beiden Ziffern bedeuteten:
1932 führte die DRG ein neues Kennzeichnungssystem für Loks mit Verbrennungsmotor ein.
Loks mit einer Leistung unter 150 PS und maximal 30 km/h Höchstgeschwindigkeit wurden als Kleinlok bezeichnet. Dem Kennbuchstaben "K" fügte man Kleinbuchstaben zur Bezeichnung des Antriebs an. Während des II. Weltkrieges erhielten einige Loks angesichts des Treibstoffmangels Holzgasmotoren. Im Rahmen der Aufarbeitung bzw. bei Hauptuntersuchungen in den Raw der DR erfolgte meist der Ersatz von Vergasermotoren durch Dieselmotore. Die vierstelligen Ordnungsnummern wiesen auf die Leistungsklasse hin.
Kennzeichen für Kleinloks der DRG | ||
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Motor/ Energieerzeugung | ||
Buchstabe | Motor | |
b | Vergasermotor für Benzin/ Flüssiggas | |
ö | Motor für Dieselöl | |
s | Speicher (Akkumulatoren) | |
d | Dampfmotor | |
Kraft-/ Energieübertragung | ||
Buchstabe | Motor | |
(ohne) | mechanisches Schaltgetriebe | |
f | Strömungsgetriebe (Flüssigkeitsgetriebe = hydrostatische / hydrodynamische Kraftübertragung) | |
e | elektrische Kraftübertragung (Generator -- Elektromotor) | |
Leistzngsklassen | ||
Ordnungsnummern | Leistzngsklassen | |
0001 3999 | Leistungsklasse I: bis 39 PS | |
40000 9999 | Leistungsklasse II: 40 PS 150 PS | |
Beispiele: Kbf Kleinlok mit Vergasermotor und Strömungsgetriebe Köe Kleinlok mit Dieselmotor und elektrischer Kraftübertragung zu Elektrofahrmotoren Kö 4500 Kleinlok mit Dieselmotor und mechanischer Kraftübertragung, Liestungsklasse II (> 39 PS,< 150 ps) |
Loks mit Verbrennungsmotor und ab 150 PS Leistung bekamen den Kennbuchstaben "V". Im Unterschied zum provisorischen Nummernschema ließ man nach dem V eine kleine Lücke zur nachfolgenden zwei-/ dreistelligen Zifferngruppe, welche etwa 1/10 der Leistung in PS entspricht. Die nach einer weiteren Lücke angefügte Ordnungsnummer mit drei Stellen war von 901 bis 999 für Schmalspurloks vorgesehen. Desweiteren sah man vierstellige Ordnungsnummern vor, wobei für Schmalspur folgende Bereiche reserviert wurden.
Ordnungsnummern für schmalspurige Loks mit Verbrennungsmotor bei der DRG |
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Ordnungsnummern | Spurweite | |
3801 3999 | 600 mm | |
4801 4999 | 750 mm | |
5801 5999 | 1000 mm |
Triebwagen mit Verbrennungsmotor erhielten anfangs Betriebsnummern von 701 bis 899 in Anlehnung an die Wagennummern. Dabei vergab man in Abhängigkeit von der Motorart und der Achszahl entsprechende Nummerngruppen.
Die umfangreiche Neubeschaffung von Triebwagen veranlasste die DRG zur Verfügung eines neuen Nummernschemas ab 21.10.1932. In dieses Schema wurden die nach den Grundsätzen des Leichtbaus konstruierten neueren Triebwagen eingeordnet. Man griff dabei auf den nach den Nummern für Packwagen (bis 132 999) freien Nummernbereich ab 133 000 zurück. Es fanden nun auch Steuer-, Bei- und Mittelwagen Berücksichtigung in dem Nummernplan. In der Fachliteratur findet man widersprüchliche Aussagen zur Verwendung der Kürzel "VT", "VS", "VB" und "VM" vor den Betriebsnummern der Verbrennungstriebwagen für den Zeitraum 1932 1948. Einerseits ist angegeben, dass die Kennbuchstaben analog zu den Kürzeln "ET", "ES" ,
für Elektrotriebwagen an den Fahrzeugen angeschrieben wurden. Andererseits wird an anderer Stelle die Aussage mit Hinweis auf Fotos aus dieser Zeit verneint. Danach erfolgte in den Westzonen erst ab 1948 und in der Ostzone etwa in den 1950er Jahren die Anwendung der Kürzel. Die Bauartreihen wurden folgendermaßen auf die Nummerngruppen aufgeteilt:
Betriebsnummern für Triebwagen mit Verbrennungsmotor bei der DRG ab 1932 |
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Nummer | Zuordnung | |
701 750 | ältere Tw zweiachsig mit Vergasermotor | |
751 799 | ältere Tw vierachsig mit Vergasermotor | |
801 850 | ältere Tw zweiachsig mit Dieselmotor | |
851 899 | ältere Tw vier-oder mehrachsig mit Dieselmotor | |
10 001 10 005 | Gütertriebwagen | |
133 000 133 999 | Tw mit Vergasermotor, zweiachsig | |
134 000 134 999 | Tw mit Vergasermotor, vierachsig | |
135 000 136 999 | Tw mit Dieselmotor, zweiachsig | |
137 000 138 999 | Tw mit Dieselmotor, vier- und mehrachsig | |
140 000 143 999 | Beiwagen zweiachsig | |
144 000 144 999 | Steuerwagen zweiachsig | |
145 000 146 999 | Steuerwagen vierachsig | |
147 000 149 999 | Beiwagen vierachsig | |
Hinweis: Die mit "000" beginnenden Ordnungsnummern sind dem Nummernsystem der Österreichischen Bundeseisenbahnen entlehnt! |
Die Vergabe der Ordnungsnummern erfolgte in der Reihenfolge der Beschaffung.
Nummernschema der DR bis 1970 |
In der Bezeichnung von Lokomotiven mit Verbrennungsmotor änderte sich nichts Wesentliches. Abweichend vom Nummernplan der DRG gab die DR jedoch einigen Schmalspurdieselloks statt Ordnungsnummern ab 901 Nummern wie für die Normalspurloks (Beispiel Lok V 30 001 für 1000 mm Spurweite).
Während die Bahnen der drei Westzonen 1948 ein neues Nummernschema für Triebwagen einführten, gab es bei der DR vorerst keine Änderungen. Bei der Aufarbeitung von Verbrennungstriebwagen schrieb man "VT", "VB", "VS" bzw. "VM" vor die Betriebsnummer. Die Triebwagen ehemaliger Privatbahnen erhielten Betriebsnummern nach dem ab 24.12.1949 gültigen Nummernplan ("Umzeichnungsplan für die von den nichtreichsbahneigenen Eisenbahnen des öffentlichen Verkehrs in der sowjetischen Besatzungszone übernommenen Trieb-, Bei- und Steuerwagen, Normal- und Schmalspur"). Die DR teilte die Ordnungsnummer in der Reihenfolge der Baujahre zu. Später übernommene/ umgebaute Fahrzeuge erhielten die jeweils nächste freie Nummer.
Betriebsnummern für Triebwagen ehemaliger Privatbahnen ab 1949 | ||
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omnibusartige Triebwagen (ohne Zug- und Stoßvorrichtungen) Vergaser-/ Dieselmotor |
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Nummer | Zuordnung | |
133 501 133 511 | Normalspur | |
133 521 133 525 | Schmalspur | |
zweiachsige Triebwagen | ||
135 501 135 503 | Vergasermotor, mechanische Kraftübertragung | |
135 509 135 550 | Dieselmotor, mechanische Kraftübertragung | |
135 551 135 553 | Dieselmotor, elektrische Kraftübertragung | |
vier-/ mehrachsige Triebwagen | ||
137 501 137 510 | Vergasermotor, mechanische Kraftübertragung, Normalspur | |
137 511 137 526 | Dieselmotor, mechanische Kraftübertragung, Normalspur | |
137 531 137 532 | Dieselmotor, mechanische Kraftübertragung, Schmalspur | |
137 551 137 558 | Dieselmotor, elektrische Kraftübertragung, Normalspur | |
137 561 137 566 | Dieselmotor, elektrische Kraftübertragung, Schmalspur | |
137 571 | Dieselmotor, hydraulische Kraftübertragung, Normalspur | |
zweiachsige Steuer-/ Beiwagen | ||
140 501 140 527 | Beiwagen | |
144 501 144 52 | Steuerwagen | |
vierachsige Steuer-/ Beiwagen | ||
145 501 145 56 | Steuerwagen | |
147 501 147 562 | Beiwagen |
1954 führte die DR ein zweites Nummernschema für Verbrennungstriebwagen ein, welches aber nur für die aus Ungarn importierten Triebwagen Anwendung fand.
Im Jahr 1956 führte die DR ein drittes Schema ein. Den Buchstaben folgte eine Ziffer mit Angabe von 1 % der Motorleistung. Als zweite Zifferngruppe wurden 10 % der Höchstgeschwindigkeit angegeben. Nach einem weiteren Punkt schloss die Ordnungsnummer (bei Schnelltriebwagen/ SVT zwei- sonst dreistellig) an. (Beispiel VT 2.09.263 = Verbrennungstriebwagen mit 200 PS, 90 km/h Höchstgeschwindigkeit spätere BR 172 "Ferkeltaxi")
Nummernschema der DR ab 1970 |
Mit Einführung der EDV-Nummern bei der DR fiel der Buchstabe "V" vor der Betriebsnummer. An dessen Stelle trat die Ziffer "1" an erster Stelle der Stammnummer. Da mit der dreistelligen Stammnummer nur noch zwei Ziffern zur Angabe der Leistung verfügbar waren, entspricht die Angabe der Leistung in PS dividiert durch 100. Die letzte Ziffer der ursprünglichen Stammnummer fiel weg (Beispiel: V 60 1209 wurde 106 209).
Die Kleindieselloks der Schmalspur kamen zunächst in die Baureihe 100.9. Ab 1973 trugen die Schmalspurdieselloks die Baureihennummer 199. Es wurde in Gruppen fortlaufend nummeriert, wodurch keine direkten Rückschlüsse auf die vorherige Ordnungsnummer möglich sind. Als 1988 und 1990 regelspurige Streckendieselloks der Baureihe 110 zu Schmalspurloks umgebaut wurden, behielt man die Ordnungsnummern bei. So entstand die Bauartreihe 199.8.
Verbrennungstriebwagen der DR besaßen in der Regel bereits eine mit "1" beginnende dreistellige Stammnummer. Zur Unterscheidung von den Dieselloks ersetzte man 1970 aber die zweite Ziffer durch die Ziffer "7", "8" bzw. "9". Die Ordnungsnummern wurden fortlaufend vergeben und damit der Zusammenhang zur früheren Ordnungsnummer aufgehoben. Steuer-, Bei- und Mittelwagen erhielten im Normalfall die Stammnummer und Ordnungsnummer des zugehörigen Triebwagens. Zur Unterscheidung passte man die erste Ziffer der Ordnungsnummer an (Beispiel: VS 2.08.263 wurde 172 763, Steuerwagen zu Triebwagen 172 063).
Im Jahr 1972 zeichnete die DR die Triebwagen zum Teil nochmals um. Schmalspurdieseltriebwagen ordnete man nun in die BR 187 ein (Beispiel: aus 185 025 wurde 187 025).
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Bahnnummern bei der HSB |
Im Jahr 1992 zeichnete sich bereits die Übernahme der Harzer Schmalspurbahnen durch die am 19.11.1991 gegründete Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) ab. Daher sparte man sich weitestgehend, die Fahrzeuge mit den an das Nummernschema der Deutschen Bundesbahn (DB) angepassten Betriebsnummern zu versehen. Die HSB ihrerseits behielt die seit 1973 verwendeten EDV-Nummern nach dem Umzeichnungsplan der Deutschen Reichsbahn bei.
Die beiden als Museumsfahrzeug eingestuften Triebwagen 187 001 und 187 025 erhielten 1992 verwaltungstechnisch die Bundesbahn-Nummern 688 136 bzw. 788 135. Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB), welche am 1. Februar 1993 Fahrzeuge, Strecken, Anlagen usw. von der DR übernahm, führt die Triebwagen intern mit den seit 1973 verwendeten Nummern. Beschriftet sind die Triebwagen als GHE T1 (187 001) und NWE T3 (187 025).