Wagennummer und Hauptgattung angeschrieben an einem aufgearbeiteten Sitzwagen Foto: Klaus GottschlingVergrößern 67,5 KB
Die GHE und die NWE gaben ihren Personen- und Güterwagen fortlaufende Nummern. Durch Neuordnung der Nummern erhielten einige Wagen in Zweitbelegung ("II") die Nummer von bereits ausgemusterten Wagen.
Die Reichsbahndirektion Dresden der DRG führte im August 1927 einen neuen Nummernplan für die Schmalspurwagen ein. Die Wagennummern begannen mit einem "K" (K = Kleinspur) und einer Nummer. Die Nummern wurden in Blöcke nach Hauptgattungen unterteilt. Die Vergabe innerhalb der Blöcke erfolgte fortlaufend entsprechend der Beschaffungsjahre. Für vierachsige Sitzwagen der 2. Klasse waren die Nummern K1 bis K100 vorgesehen. Vierachsige Sitzwagen der 3. Klasse ordnete man in die Nummern K301 bis K700 ein.
Anfang des Jahres 1950 ordnete die DR ihren Bestand an Schmalspur-Reisezugwagen neu. Die Wagen erhielten eine fünfstellige Nummer. Am Beginn der Nummer standen die Ziffern zur Kennzeichnung der Spurweite. Die "7" stand für 750 mm und die "10" für 1000 mm. Hinter einem Punkt folgte die Ordnungsnummer, für deren Vergabe die jeweilige Rbd zuständig war. In der Regel übernahm man die ggf. links mit Nullen aufgefüllte ursprüngliche Nummer. Zum Beispiel wurde aus dem sächsischen Wagen K9 der Wagen 7.0009. Aus dem Wagen NWE 36 wurde Wagen 10.136. Die 1949 durch Verstaatlichung von Privatbahnen übernommenen Wagen kennzeichnete die DR zusätzlich mit einem "p" hinter der Wagennummer. Bei den Schmalspurbahnen im Harz wurden die ab 1950 gültigen Wagennummern nicht konsequent an die Wagen angeschrieben.
Am 1. Januar 1958 trat ein völlig neuer Nummernplan für Schmalspur-Reisezugwagen in Kraft. Das Nummernschema bestand aus einer dreistelligen Stammnummer und einer durch Bindestrich abgetrennten dreistelligen Ordnungsnummer. Die Stammnummer begann mit der Ziffer "9" für Schmalspur. Die zweite Ziffer gab Auskunft über die Spurweite. Die dritte Ziffer diente der Grobeinteilung nach dem Verwendungszweck der Wagen. Die Ordnungsnummern wurden in Blöcken für die Rbd's und dann fortlaufend nach Beschaffungsjahren vergeben.
Die HSB hat im Wesentlichen das seit 1958 geltende Nummernschema der DDR übernommen. So sind die von der stillgelegten Spreewaldbahn (Rbd Cottbus) übernommenen Wagen noch heute an den 200er Wagennummern erkennbar. Mit der Einordnung der 1992/93 gebauten Sitzwagen in die Nummern 900433 bis 900446 wich die HSB jedoch von dem Schema ab.
Zusammenhang zwischen Stammnummer und Spurweite
Stammnummer
Spurweite
90....
1000 mm
96....
600 mm
97....
750 mm
99....
900 mm
Zuordnung der Wagennummern nach Hauptgattungen und Reichsbahndirektionen (auszugsweise für 1000 mm Spurweite)
Die Wagengattung kennzeichnet die Nutzungsmöglichkeiten eines Wagens. Da die Sitzwagen der HSB in der Mehrzahl vierachsig, mit offenen Bühnen und Übergängen sowie mit Kunstledersitzen/Sitzen mit Textilbezug ausgestattet sind, werden die Nebengattungszeichen meist nicht an den Wagen angeschrieben.
Die Gattungszeichen bedeuten im Einzelnen:
Hauptgattungszeichen
Zeichen
Bedeutung
K
Schmalspur (Kleinspur)-Reisezugwagen
A
Sitzwagen 1. Klasse
B
Sitzwagen 2. Klasse
BD
kombinierter Sitzwagen 2. Klasse mit Gepäckabteil
BWR
Sitzwagen 2. Klasse mit Kücheneinrichtung (Café-Wagen)
C
3. Klasse (1956 abgeschafft)
D
Gepäckwagen (mit Dienstabteil)
Dienst
Dienstpersonenwagen
Post
Postwagen
Pwg
Packwagen / Güterzugbegleitwagen
WG
Gesellschafts-Wagen; Barwagen
WR
Imbisswagen (Café-Wagen)
WR
Sitzwagen mit Küchenabteil; Buffett-Wagen)
Nebengattungszeichen
Zeichen
Bedeutung
4
vierachsiger Drehgestellwagen (ab 1967 entfallen)
aa
zweiachsiger Wagen (ab 1967 verwendet)
a
dreiachsiger Wagen (ab 1967 verwendet)
g
Durchgangswagen mit Übergangsbrücken und Gummiwülsten
i
Durchgangswagen mit offenen Endbühnen und offenem Übergang
ü
Durchgangswagen mit Übergangsbrücken und Faltenbalg
p
"Polstersitze" - nach Abschaffung der 3. Klasse (Juni 1956) eingeführtes Kennzeichen zur Unterscheidung zwischen Holzbänken und Sitzen mit kunstlederbezogenem Hartpolster